Baugeschichte Bremer Höhe >>

 

Aktuelles

Sollte Sie sich für eines der aufgelisteten Bücher interessieren, können Sie gerne ein Exemplar während unserer Sprechzeiten in unserem Büro in der Schönhauser Allee 59 in Empfang nehmen. Über eine Spende, die für die Herstellung unseres jährlichen Fotokalenders verwendet wird, würde sich unsere Geschichtswerkstatt freuen:

20 Jahre 20 Geschichten - zum 20-Jährigen der Genossenschaft

Als die Frage aufkam, wie unsere Genossenschaft ihren 20jährigen Geburtstag feiert, hatten die Mitglieder der Geschichtswerkstatt, des Aufsichtsrats und des Vorstands die Idee, die Geschichte der ersten zwei Jahrzehnte der „Bremer Höhe“ eG in persönlichen Geschichten erzählen zu lassen. Denn wer kann die Entwicklung unserer Genossenschaft besser beschreiben, als die Menschen, die sie erlebt haben?
Mit Mirko-Moritz Kraetsch haben wir einen erfahrenen Autor beauftragt, Gespräche mit Mitgliedern über die Genossenschaft, über die einzelnen Bestände und über ihr Leben darin zu führen. Wir fragten diverse Mitglieder, ob sie bereit wären, bei dem Projekt mitzumachen: Menschen, die etwas von der Anfangszeit der Genossenschaft oder der verschiedenen Projekte erzählen konnten. Oder solche, die sich in der Genossenschaft engagieren, für sie arbeiten oder in ihr das Miteinander gestalten. Interessiert waren wir auch an der Sichtweise junger Menschen, die in der Genossenschaft groß geworden sind. Aus den 20 Gesprächen, die Mirko-Moritz Kraetsch mit diesen Mitgliedern führte, den Fotos unseres Mitglieds Claudia Burger und der eleganten Grafik von Jörg Metze ist ein schönes Buch mit 20 lesenswerten Geschichten entstanden.



 

2010: Festschrift zum 10jährigen Jubiläum

Im Januar 2010 ist die Festschrift "10 Jahre Wohnungsbaugenossenschaft Bremer Höhe" erschienen. Sie ist inzwischen vergriffen. © 2010 Selbstverlag Geschichtswerkstatt Bremer Höhe, 134 Seiten, über 150 Abbildungen. 

Hier einige Leseproben:
Titel, 1-9, 11, 45, 59, 65, 69, 73, 91, 103, 124, 130

Zum 20. Gründungsjubiläum der "Bremer Höhe" eG plant die Geschichtswerkstatt die Herausgabe einer neuen Festschrift.


2012: Video,
Vortrag und Prästentationsfolien "Wohnen in Berlin"

von Ulf Heitmann, Vorstandsmitglied der WBG "Bremer Höhe" eG, am 21.05.2012, Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin  

2008:  Vortrag "Wohnprojekte-Netzwerke in Berlin"

von Dr. Barbara König, Vorstandsmitglied der WBG "Bremer Höhe" eG, am 6. Juni 2008 in Gelsenkirchen auf dem Wohnprojektetag NRW
 

2007/2016: Die Bremer Höhe in Berlin - Ein Kiez im Prenzlauer Berg

Seit November 2016 ist die spannende und vielseitig beschriebene Geschichte dieses nicht nur architektonisch ganz besonderen Quartiers wieder bei der „Bremer Höhe“ eG vorhanden:

„Grabe, wo du stehst!” (Sven Lindqvist)

Im Jahre 2004 fanden sich mehrere Bewohner der „Bremer Höhe” zusammen, die ein Interesse an Erforschung und Dokumentation der baulichen und sozialen Geschichte ihres Kiezes hatten. Zunächst wurden vor allem Interviews mit Zeitzeugen durchgeführt, die über das Leben, über Nachbarschaften, über die Sozialstruktur und über ihre persönlichen Erlebnisse in der „Bremer Höhe” berichteten. Außerdem wurden Fotomaterial und alte Dokumente gesammelt. Es wurde Kontakt zu ehemaligen Bewohnern aufgenommen. Sie erzählten sehr gerne über ihr Leben in der Bremer Höhe und im Prenzlauer Berg. Bald war so viel Interessantes zusammengetragen worden, dass die Idee einer eigenen Veröffentlichung entstand. Nach etwa einjähriger Arbeit lag im Jahr 2007 ein Buch vor, das einen eigenständigen Beitrag zur Erforschung der Berliner, speziell der Prenzlauer Berger Geschichte, leistet. Jeder Autor beleuchtet einen spezifischen Aspekt der etwa 150-jährigen Geschichte der Wohnanlage:

Andreas Bachmann schreibt über die Anfänge der Bremer Höhe. Schon um 1850 verbanden die geistigen Väter der „Bremerhöhe” architektonische Vorstellungen mit denen des sozialen Wohnens. „Eigenthumslose Arbeiter” sollten „arbeitende Wohnungseigenthümer” werden.

Sabine Schilf untersucht in ihrem Artikel die Architektur- und Baugeschichte der Häuser, die nach 1870 gebaut wurden.

Tino Kotte geht in seinem Beitrag Erinnerungen an die Zeit zwischen 1939 und 1949 nach. Er interviewte ehemalige Bewohner der Bremer Höhe, die als Kinder und Jugendliche den II. Weltkrieg in der Bremer Höhe erleben mussten.

Jürgen Bergk, der bis in die 1950er Jahre in der Bremer Höhe lebte, erzählt in sehr ergreifender Weise, wie er am letzten Kriegstag seinen fünfjährigen Bruder Dieter durch eine in den Hof Buchholzer Straße 21 einschlagende Granate verlor.

Robert Stock beschäftigt sich in seinem Artikel mit der Geschichte der Ladengeschäfte in der Bremer Höhe.

Gudrun Kotte lädt in ihrem Artikel zu einem Spaziergang durch die Bremer Höhe ein. Dabei beschreibt sie vergangene und heutige Räume für Kinder.

Ulf Heitmann schreibt über die Zeit der Genossenschaftsgründung. Spannend erzählt er den mittlerweile zum Gründungsmythos gewordenen politisch-sozialen Entwicklungsprozess. Nur durch Mut und Ausdauer zahlreicher Bewohner und Unterstützer gelang die Mieterprivatisierung auf Genossenschaftsbasis.

Andreas Bachmann schließt den Zirkel mit seinen Ausführungen zur Eigentümerhistorie der Bremer Höhe, an der sich auch sozialhistorische Zäsuren ablesen lassen.

>> Pressemitteilung vom 01.10.2007

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Tino Kotte (Hg.): Die Bremer Höhe in Berlin. Ein Kiez im Prenzlauer Berg

© 2007 Selbstverlag Geschichtswerkstatt Bremer Höhe,120 Seiten mit zahlreichen Abbildungen.
ISBN: 978-3-00-020150-9

2005: Ausstellungstafeln

>> 5 Jahre Bremer Höhe eG Ausstellungstafeln 1 bis 4

>> 5 Jahre Bremer Höhe eG Ausstellungstafel 5

 

Baugeschichte


Die Bautätigkeiten auf der Bremer Höhe, damals noch vor den Toren der Stadt, begannen um 1849. Unter der Regie Victor Aimé Hubers wurden die Grundstücke Schönhauser Allee 58/58a mit 6 Kleinhäusern für 15 Familien bebaut, die sich einem rigiden Verhaltenskodex unterzuordnen hatten. Bald schon rückte die Stadt näher. Die Bodenpreise stiegen und die Nutzung der Grundstücke musste intensiviert werden, weil ohne höhere Renditeerwartungen keine Geldgeber zu finden waren.

Ab 1870 entstand die bis heute erhaltene mehrstöckige Blockrandbebauung. 1890 bis 98 wurden auch die "Cottages" durch höhere Bauten ersetzt. Die letzten Gebäude wurden 1913 fertig gestellt. Trotz der 40-jährigen Bauzeit ergeben die Gebäude mit ihren umweltbeständigen Backsteinfassaden das Bild eines geschlossenen Ensembles. Anstelle von Hinterhäusern und Seitenflügeln blieben die Höfe als Grünanlage und zur Selbstversorgung der Bewohner unbebaut.

Zwei der Kleinhäuser aus dem Jahre 1849. Sie hatten, wie die späteren Bauten auch, Backsteinfassaden. Die Wohnungsgrundrisse in Haus Nr. 8 ähneln den meisten der heutigen Wohnungen auf der Bremer Höhe.


In den meisten Häusern gibt es nur 2 Wohnungen pro Etage. Die Grundrisse und der Ausstattungsgrad sind entgegen dem typischen wilhelminischen Mietshaus in allen Etagen gleich und an den Idealentwürfen Hubers orientiert. Zur soliden Bauweise tragen die mit preußischen Kappendecken gebauten Naßräume (Küche & WC) bei.

Schema der Bremer Höhe mit Bauabschnitten und Jahr der Fertigstellung

Die Bremer Höhe nach dem Zweiten Weltkrieg

Die Gebäude der Bremer Höhe überstanden den Zweiten Weltkrieg ohne gravierenden Substanzverlust. Auf der Südseite der Gneiststraße streifte eine Fliegerbombe die Hoffassade. Ausbesserungen waren nötig, die betroffenen Häuser blieben jedoch bewohnbar.
Wegen des nahen Verteidigungsgürtels entlang des S-Bahn-Ringes war die gesamte Gegend Schauplatz heftiger Straßenkämpfe bei der Einnahme Berlins durch die Rote Armee. Die zahlreichen Einschusslöcher in den Backsteinfassaden der Bremer Höhe zeugen bis heute davon.

Noch vor Gründung der DDR wurde die Bremer Höhe am 30.4.1949 "in Volkseigentum überführt". In den folgenden Jahrzehnten beschränkte sich die kommunale Wohnungsverwaltung bei der Erhaltung auf Sicherungs- und Notmaßnahmen. Vorrang vor der Sanierung der Altbauten hatte über lange Zeit die Beseitigung des Wohnungsmangels durch industriell gefertigte Großwohnsiedlungen.
Nur vereinzelt wurden die Kriegsschäden an den Fassaden beseitigt, undichte Dächer und Schornsteine ausgebessert, anstelle der Kohleöfen Gasöfen eingebaut. Die Demontage zahlreicher baufälliger Balkone und das Versiegeln von Teilen der Höfe stellten die gravierendsten Eingriffe in das Ensemble dar.


 

Zerstörte Häuser im Zentrum Berlins. Der Bremer Höhe blieb dieses Schicksal erspart. Sie war jedoch Schauplatz erbitterter Straßen- und Häuserkämpfe gegen Ende des Zweiten Weltkrieges.
Die Gneiststraße, wie sie zu DDR-Zeiten aussah.